Mit Hahei erreiche ich einen Ort, auf den ich mich auf meiner Reise mit am meisten freue. Nicht nur, weil hier der Ausgangspunkt zur wunderschönen Cathedral Cove ist. Ein weiterer Grund ist mein geplanter Aufenthalt von drei Tagen, was für mich zweimal ausschlafen bedeutet – der pure Luxus! Am Ende verzichte ich allerdings auf einmal ausschlafen und das aus gutem Grund …
Unsere Unterkunft ist das Hahei Holiday Resort, das neben mehreren Campingplätzen auch Strandbungalows und Wohnwagen vermietet. Statt den üblichen Zimmern mit Hochbetten beziehen wir unseren eigenen Wohnwagen mit großer Schlaffläche, eigenem Kühlschrank und Spüle – Backpackerluxus!
Da an diesem Tag das herrlichste Sommerwetter ist und ich meine diversen Wandertouren erst für die darauffolgenden Tage geplant habe, entschließe ich mich am Nachmittag die Gegend von der anderen Seite, dem Meer aus, mit dem Kajak zu erkunden. Zu diesem Zeitpunkt ahnt von unserer Gruppe allerdings noch niemand, was uns kurze Zeit später auf offener See erwartet …
Kaum, dass wir mit dem Kajak entlang der Küste unterwegs sind, ziehen plötzlich dunkle Wolken auf. Aber ein kleiner Regenschauer hat ja noch niemandem geschadet … denken wir uns zumindest so lange, bis aus dem anfänglichen Regen ein ausgewachsener Hagelschauer wird! Ja, im Hagelschauer Kajakfahren, das kann man mal machen. Muss man aber nicht. Doch genauso schnell wie der Schauer kam, zieht er auch wieder weg. Nach 3 verhagelten Minuten sind wir allerdings bis auf die Knochen durchnässt.
Nach einer Stunde erreichen wir die Mare’s Leg Cove, die durch eine Höhle mit der Cathedral Cove verbunden ist. Hier schlagen wir für eine halbstündige Pause unser Lager auf und wärmen uns mit heißer Schokolade und Sonnenschein.
Da wir mittlerweile späten Nachmittag haben, sind dementsprechend viele Touristen in der Cathedral Cove. Um dieses Problem zu umgehen, beschließe ich am nächsten Morgen früh aufzustehen und noch einmal zu Fuß hierher zu laufen. Das sind die Opfer, die man für gute Fotos bringt!
Ich bin selten so motiviert aufgestanden wie am darauffolgenden Tag, als der Wecker mich mitten in der Nacht (7 Uhr) aus dem Schlaf klingelt. Aber die Aussicht auf Fotos von einer menschenleeren Cathedral Cove macht es mir leicht die für mich unmenschliche Uhrzeit zu vergessen.
Nach ca. 20-30 Minuten entlang der grün bewachsenen Küste, erreicht man den Parkplatz mit Aussichtsplattform, von dem aus die meisten Besucher ihre Wanderung starten. Von hier aus braucht man noch einmal 45 Minuten um zur Mare’s Leg Covezu gelangen, dem Strandabschnitt, der durch eine Höhle mit der Bucht Cathedral Cove verbunden ist.
Das frühe Aufstehen und die morgendliche Wandertour haben sich gelohnt! Außer mir sind erst zwei weitere Personen hier. Je später es wird, je näher die Mittagszeit rückt, desto mehr Besucher erreichen die Cathedral Cove. Viele Touristen nehmen, anstatt zu Fuß zu laufen, ein Wassertaxi, dass sie von Hahei direkt in die Bucht bringt.
Und weil es so schön war, laufe ich am nächsten Tag, meinem letzten Tag in Hahei, noch einmal zur Cathedral Cove. Diesmal aber am Abend, um von dort aus den Sonnenuntergang zu erleben. Kaum zu glauben, aber die Küste der Coromandel Peninsula wird zu dieser Tageszeit fast noch schöner, als sowieso schon.