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Die Sage von der Teufelsmauer

„Ein Streit um Land. Zwischen Teufel und Gott. Und eine Wette: Das Land, das er mit einer riesigen Mauer in einer Nacht umbaue, könne der Teufel behalten. So beginnt die wohl bekannteste Sage von der Teufelsmauer, deren Reste die Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann ziehen.“ − Quelle: www.bodetal.de

Blauer Himmel, warmer Sonnenschein. Der Wettergott war uns am Pfingstwochenende hold und so stand ein Ausflug in den Harz auf dem Programm. Im Kreise der Familie fuhr ich ins Bodetal, genauer gesagt nach Thale. Hier zieht sich auf einer Länge von zwei Kilometern eine eindrucksvolle Felsformation durch die Landschaft, die Teufelsmauer.

Vom ausgeschilderten Parkplatz oberhalb der Gemeinde Neinstedt laufen wir erst an der Bode entlang, dann über eine Treppe hinauf auf den Hügel, und gelangen zur ersten und auffallendsten Formation, dem Königsstein. An einigen Stellen geben die riesigen Sandsteine, die steil in den Himmel ragen, den Blick auf das dahinterliegende Weddersleben frei.

 

 

„Einst soll der Teufel dem Herrgott vorgeschlagen haben, die Welt unter sich aufzuteilen. Zu diesem Zweck wollte der Teufel eine große Mauer zur Trennung der beiden Reiche bauen. Der Herrgott willigte ein, machte jedoch zur Bedingung, dass er diese in einer Nacht bis zum ersten Hahnenschrei vollendet haben müsse.

Eine Bauersfrau, die ihren Hahn auf dem Markt verkaufen wollte, kam des Nächtens an der Stelle vorbei, an der der Teufel sein Werk verrichtete. Als sie diesen sah, erschrak sie, stolperte und der Hahn fing an zu krähen. Daraufhin dachte der Teufel, er hätte es nicht geschafft und zerstörte die fast fertige Mauer.“ − Quelle: www.bodetal.de

 

 

Nach dem wir den Königsstein hinter uns gelassen haben, laufen wir zwischen einem Meer von Mohnblumen an den Felsformationen Mittelstein und Am schmalen Klink vorbei bis zum Papenstein. Es ist fast Mittag und die Sonne brennt uns im Nacken. Bis auf zwei weitere Wanderer, die manchmal in der Ferne auftauchen, bevor sie wieder hinter der nächsten Biegung verschwinden, sind wir allein hier. Die Vögel zwitschern, ab und zu vernimmt man ein weit entferntes Motorengeräusch. Ansonsten sind unsere einzigen Begleiter grüne wilde Wiesen und Felder mit roten Tupfen, die sich bis zum Horizont erstrecken und fast vergessen lassen, dass sich dahinter irgendwo Zivilisation befindet.

 

 

Am Papenstein angelangt, führt der Weg zurück an die Bode, deren Flusslauf parallel zur Teufelsmauer verläuft. Sofort tauchen wir in eine andere Welt ein, raus aus der Sonne in ein schattiges Grün. Hier machen wir eine kurze Pause und kühlen unsere Füße im eiskalten Flusswasser ab, bevor es zurück zum Parkplatz und damit auch zurück in die Zivilisation geht.

 

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